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BGM IN DER KRISE:

Die Corona-Pandemie traf die Mehrheit der Unternehmen unvorbereitet.

Die Folgen von Homeoffice, Dauerstress und psychische Belastungen sind nicht absehbar. Eines ist sicher, wir müssen noch länger mit dem Virus in Koexistenz leben. Befragungen von Mitarbeitern, kann helfen, die häufigsten Stressoren herauszufinden. Eine Analyse dieser, inklusive Handlungsableitung, eröffnet Chancen, die sogenannte organisationale Resilienz jetzt und für die Zukunft zu stärken.

Unternehmen, die bereits ein betriebliches Gesundheitsmanagement mit einer strategischen Ausrichtung haben, werden auch in der Vergangenheit die Belastungsfaktoren ermittelt haben. Diese werden sich jetzt leichter tun, dies auch in Krisenzeiten durchzuführen. Unternehmen ohne Strukturen des betrieblichen Gesundheitsmanagements brauchen vielleicht gerade noch keine strategische Ausrichtung, dafür aber viel mehr die schnelle und praktische Hilfe. Das bedeutet, Bedarfe zu erkennen, unternehmensspezifische (digitale) Angebote zu entwickeln und diese zeitnah den Beschäftigten zur Verfügung zu stellen.

Sicherlich entstehen auch in dieser Zeit Chancen, weil wir lernen unsere Gesundheit neu wertzuschätzen, insbesondere vor dem Hintergrund der Sicherung der Arbeitsfähigkeit im höheren Alter. Es ist jetzt schon erkennbar, dass Ängste und Verunsicherungen zugenommen haben. Darauf werden die Unternehmen reagieren müssen, um die physische und psychische Gesundheit in der Arbeitswelt wiederherzustellen und zu erhalten.

„Ich habe Angst, dass ich meine vorerkrankte Mutter mit dem Corona-Virus infiziert.“ „Durch den Lagerkoller kochen bei uns zu Hause die Probleme hoch.“ „Als alleinerziehende Mutter weiß ich nicht, wie ich ohne Kinderbetreuung gerade alles schaffen soll.“ Solche und ähnliche Sorgen höre ich gerade täglich im Coaching.

Wichtig ist jetzt, sich auf die unterschiedlichsten Corona-Erlebenstypen im Unternehmen einzustellen.

AUS MEINER SICHT GIBT ES 3 – 4 DIESER TYPEN:

Typ 1: Der besorgte und ängstliche:

Diese Menschen brauchen am ehesten ihre Unterstützung. Der größte Fehler wäre, sie zu beschwichtigen. Wer auf Sorgen mit einem: „jetzt übertreib das Risiko mal nicht, und stell dich nicht so an!“, reagiert, löst damit kein Problem. Jede Angst, die eine Person äußert, gleicht einem Paket, dass sie zustellen möchte. Solange man es ihr nicht abnimmt, probiert sie es immer und immer wieder. Diese Endlosschleife kann man nur dann unterbrechen, wenn man zum Beispiel das Gesagte zusammenfasst und in eigenen Worten wiederholt. Nun sollten Vorschläge folgen, wie zum Beispiel mit einem gemeinsamen Mittagessen mit sicherem Abstand in der Kantine zu gehen. Jetzt fühlt sich der Kollege ernst genommen und kann den Angstmodus wieder verlassen.

Typ 2: Die Verschwörungstheoretiker:  Mit diesen Verschwörungen beruhigen sie sich, um somit mit der Situation am besten. Das ist auch eine Art der Bewältigungsstrategie.

Und dann gibt es noch Typ 3, den Bedenkenlosen, der das Risiko eher leugnet. Er reagiert wie ein Trotzkopf. Das sind diejenigen, die sich nicht allzu viele Sorgen machen und vielleicht zu bedenkenlos mit den Hygiene- und Abstandregeln im Betrieb umgehen. Hier könnte es helfen, die destruktive Energie in konstruktive Energie zu verwandeln. Sie könnten ihn bitten, ein Vorschlag zu unterbreiten, welche Regeln jetzt richtig wären. Jetzt kann dieser Mensch mitreden und seine Autonomie dabei bewahren. Bieten Sie solchen Menschen die Möglichkeit, sich selbst zu entscheiden: entweder 1,5 Meter Abstand oder Mundschutz oder – wenn realisierbar – ein Einzelbüro. Hier geht es nicht um die Sache, sondern um den möglichen Verlust der Autonomie.

Natürlich gibt es noch Typ 4, den Entspannten, bei dem kein Handlungsbedarf besteht, solange er die anderen nicht verhöhnt.

Jeder hat berechtigte Ängste und Emotionen, keine sind falsch, alle haben ihre Berechtigung und müssen ernst genommen werden.

Aus diesen Emotionen heraus entstehen Widerstände. Auch diese sind normal. Mit einem Blick auf die Phasen der individuellen Veränderung, wird es deutlich, dass Widerstände „normal“ sind.

Da Führungskräfte einen hohen Einfluss auf die Mitarbeiter und deren Gesundheit haben, sollten sie sich im Führungskreis gut vorbereiten.

 WENN SIE UNTERSTÜTZUNG BENÖTIGEN – ICH HELFE IHNEN GERNE